The Texas Chainsaw Massacre

Tobe Hooper | 1974 | 84 Min. | EN/de
07.11.2019 | Kulturbetrieb Royal, Bahnhofstrasse 39, 5400 Baden | 20.00 Uhr

«royalscandalcinema» zeigt am 7. November 2019 im Kulturlokal Royal Baden den Horrorklassiker «The Texas Chainsaw Massacre». Einführen wird den Film der Filmwissenschaftler Matthias Uhlmann.

Nach Berichten über Grabplünderungen im ländlichen Texas macht sich Sally Hardesty mit ihrem Bruder und drei Freunden zum Grab ihres Grossvaters auf. Die Reise wird zu einem wahren Horrortrip. Als sie einen Anhalter mitnehmen, attackiert sie dieser mit einem Messer. Sie werfen ihn aus dem Auto und fahren weiter. Am Familiensitz angekommen, stellen sie fest, dass ihre Benzinvorräte zu Neige gegangen sind. Ein Tankstellenbesitzer verspricht Nachschub. Bei diesem handelt es sich allerdings um das Oberhaupt einer Familie von Kannibalen. Bewaffnet mit einer Kettensäge und einer Vielzahl an Folterinstrumenten machen sich die Kannibalen auf die Jagd nach dem «Frischfleisch».

Der Film wurde für seine Gewaltdarstellungen vielfach kritisiert. Gleichzeitig wurden filmische Wirkungsmacht und schauspielerische Leistung gelobt. Die britische Filmzeitschrift Empire beschrieb den Streifen als «the most purely horrifying horror movie ever made» und «never less than totally committed to scaring you witless».

In vielen Ländern wurde «The Texas Chainsaw Massacre» von der Zensur verboten, so in Brasilien, Chile, Frankreich, Island, Irland, Norwegen, Singapur, Schweden und Westdeutschland. Auch eine gekürzte Fassung wurde wiederholt zensiert – und musste neu geschnitten werden, um eine Zulassung zu erhalten. Gleichzeitig war der Film ökonomisch äusserst erfolgreich und zog viele Kinogänger*innen an. Einem Produktionsbudget von 140‘000 Dollar standen allein in den USA Eintrittseinnahmen von über 30 Millionen Dollar gegenüber. Eine zusätzliche Skandalisierungswelle erfasste den Film im Zusammenhang mit seiner Vermarktung als Video: Auf Kassette wurde «The Texas Chainsaw Massacre» unter der Hand auch bei Jugendlichen in Umlauf gebracht. Das brachte besorgte Eltern auf den Plan. Der Film wurde nun heiss diskutiert als Katalysator von Jugendgewalt.

Die Einführung wird Matthias Uhlmann halten. Er hat Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, Filmwissenschaft und Kriminologie an der Universität Zürich studiert. Nachdem er ein Lizentiat zur Filmzensur im Kanton Zürich von den Anfängen bis 1945 vorgelegt hat, erschien Ende August 2019 seine Dissertation, in der er die Zürcher Filmzensur seit 1945 untersucht. Uhlmann war Mitglied des ProDoc-Projekts «Kino und audiovisuelle Dispositive: Diskurse und Praktiken» der Universität Zürich, der Université de Lausanne und der Università della Svizzera Italiana. Er dozierte am Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich und war Mitglied der Redaktion des Filmjahrbuchs CINEMA.